grenzgänger
sandra jacques . fotografien .
Ein Grenzgang.
September – Oktober 2011 POSTGALERIE/ Karlsruhe
März 2012 -Juni 2013 Kanzlei Sarnow/ Karlsruhe-Durlach
Eine Stadt. Ein Tag. Zwei Länder. Schatten und Licht. Dort und hier.
Auswirkungen der Vergangenheit auf die Zukunft. Einfluss von Geschehnissen, Erfahrungen, Erinnerungen und tiefster eigener Gefühle auf Taten. Grenzüberschreitung dessen, was als sorgloses bequemes Leben definiert wurde. Von Gesellschaft, Kultur, von der eigenen Identität. Einhalten dieser Grenzen in der Öffentlichkeit, einzuhalten gegenüber sich selbst. Dann: Konfrontation und Widersprüchlichkeit. Zerrissenheit, Emotion, Konzentration.
Grenzgang.
In ihrem Projekt beschäftigte sich die Fotodesignerin Sandra Jacques mit dem Thema Grenzen. Im Mittelpunkt standen Gefühle, ein Objekt, eine Kamera, ein Mensch: die Fotografin und später der Betrachter selbst. Und Grenzen. Grenzen, die der Betrachter selbst überwinden kann, indem er seine Emotionen auf die Bilder wirken lässt. Sieht er dann mehr, als man offensichtlich sieht? Was steckt hinter Oberflächen und “Oberflächlichem“?
Jedes dieser Elemente führte Sandra Jacques auf ihrer Erkundungstour durch Strasbourg an Grenzen, die sich hin und wieder überschneiden oder die – ohne Verlust von Respekt überschritten werden. Optische Einheitlichkeit und ästhetische Darstellung werden der Thematik der Serie und des einzelnen Bildes gegenübergestellt.
Ziel ist nicht, Dekoratives abzubilden, sondern das Experiment zu wagen und die technischen Möglichkeiten der Kamera auszureizen.
Bewegung spielt dabei eine tragende Rolle. Sandra Jacques nutzt die Flexibilität ihrer Kamera und des Equipments, um klassisch ästhetisch definierte Konventionen von Bildaufbau und Farbe aufzuheben – mit Auswirkungen auf die Bildaussage.
Für die Entstehung der Serie begab sich Sandra Jacques an die Grenze ihrer eigenen Gefühle. Sie reist in ein anderes Land, überschreitet eine geographische Grenze und begibt sich gleichzeitig in eine Situation von biographischer Bedeutsamkeit. In ihrem ganz persönlichen Grenzgang konfrontiert sie ihre Kindheitserinnerungen mit der eigenen, geprägten Identität, die sich hier neu sortiert.
Bei allen Fragen und Widersprüchen bleibt den Bildern eine Gemeinsamkeit: ein Tag, das Entstehungsdatum – 22-05-2011 –
In ihrer vielfältigen thematischen und optischen Zusammensetzung wurden ihre 31 großformatigen Fotografien gleichberechtigt in der Ausstellung gezeigt.
Und wieder: Grenzen schaffen Verbindungen.
Sandra Jacques arbeitet seit 2006 als freiberufliche Fotodesignerin. In ihrem Atelier in Karlsruhe entsteht Fotokunst, die Details in den Mittelpunkt stellt und dem Unscheinbaren eine tragende Bedeutung zuordnet. Neben vielfältigen Auftragsarbeiten führt sie in ihren Kursen von der Fotografie begeisterte Menschen an die technischen Ursprünge dieser Kunstform heran. Dazu nutzt sie beispielsweise die Wirkungsweise von Lochkameras und entwickelt analoge Bilder in der Dunkelkammer. An ihrer kreativen Zusammenarbeit mit Menschen schätzt sie am meisten ein ehrliches Miteinander.
Am 22. Oktober 2011 fand in der POSTGALERIE die Finissage dieser erfolgreichen Ausstellung statt. Nach der Finissage verblieb ein kleiner Teil vorerst im Basement der POSTGALERIE und verschönerte dort bis 2024 den Zugang vom Parkhaus kommend.
Einige ausgewählte Bilder wurden Anfang 2012 bis Mitte 2013 in Durlach in den Räumen der RA-Kanzlei Sarnow gezeigt und boten somit allen Fotografie- und Kunstinteressierten die Möglichkeit, weiterhin ihre Wahrnehmung und “Grenzen“ zu testen.
Ein herzliches Dankeschön an alle helfenden Hände, zahlreichen Besucher und glücklichen Neubesitzer.
Maße und Preise können hier angefragt werden.