Die Abenteuer einer Heldenreise
Als Mitglied der Gesellschaft Freunde junger Kunst in Baden-Baden freut es mich bei meiner zweiten Mitgliederausstellung gleich ein Jubiläum erleben zu dürfen. So gesehen ist die damalige Gründung für mich heute eine tolle Gelegenheit mit vielen anderen Künstlern ganz aktuelle Kunst zu zeigen und dies eben auch gefördert zu bekommen. Denn die Räume im Alten Dampfbad, in denen die GFjK beheimatet ist, sind dafür optimal und für jeden kostenfrei zugänglich – danke dafür!

Bei dieser Sonderausstellung wurde uns Anfang des Jahres das Motto vorgegeben – alles dreht sich um
SKATEBOARDS!
Für uns Künstler gab es diese sogar in Form einer Blankospende, da der Gesellschaft 100 Rohlinge gespendet wurden. Glücklicherweise konnte ich zwei Exemplare erhalten, was mir für die Umsetzung meiner „Abenteuer einer Heldenreise“ sehr entgegen kam.

Für mich steht ein Skateboard für eine ganz eigene Kulturwelt. Typisch ist hier ja, dass die Unterseite eines Boards als Statement genutzt wird – frei gestaltet als Aussage des Besitzers. Die Oberseite braucht einen rauhen Belag, damit die Tricks auch gelingen können. Allerdings wird das Brett auf beiden Seiten stark beansprucht, wenn damit auch viel gefahren wird. Also nix für zarte Gemüter! Daher lag der Gedanke zur Heldenreise für mich nah. So stand der Titel meiner Arbeit fast vor dem eigentlichen Design fest.

Aber irgendwie auch nicht. Denn ich habe mir recht bald überlegt, womit ich die Erlebnisse als Skater vergleichen kann und da ich auch schon bei SkateEvents fotografieren durfte, kam mir immer wieder die Vielfalt der Menschen, Tricks und Erlebnisse in den Sinn. Und auch, dass es nur kleine Augenblicke sind, die ich hier abbilden wollte. Allerdings eben nicht fotografisch oder irgendwie visuell.
Ich möchte dem Betrachter nicht die Fantasie nehmen, was er selbst – mit einem Skateboard und seiner Erfahrung – damit verbindet . SYJ 2025

Also blieb ich bei meinem ‚Bild‘ der Stücke und meiner Fotografie, die ja mit einem Spiegel mir das Bild zeigt, bevor ich diesen wegklappe und dann erst das richtige Foto entstehen lasse.

Ich finde den Gedanken spannend, dem Betrachter die eigentliche Aufgabe des Bildinhaltes zu überlassen. Denn die Spiegelscherben stehen für mich auch als Symbol für die aktuellen Ansichten der Gesellschaft und damit jedes Einzelnen. So kann hier jeder sein aktuelles Thema in den einzelnen Splittern entdecken und damit seine persönliche Heldenreise wahrnehmen – oder eben auch nicht…

Denn neulich kam eine Kunstfreundin im Atelier vorbei und sah mir bei der Umsetzung der Skateboards zu. Als ich ihr meine Idee dahinter erklärt hatte, fand sie das sehr gehaltvoll und verstand sogleich, was mein Anliegen war. Aber gab auch zu Bedenken, dass es evtl. nicht bei allen Betrachtern ankommen wird. Und genau da gab ich ihr recht: das muss es aber auch nicht!

Ich bin auch heute noch fasziniert von dem Gedanken, dass meine beiden Skateboardarbeiten nicht nur das zeigen was ich darin sehen will, sondern sich jeweils auch immer der Ort, die Umgebung, der Betrachter und deren (freiwillige?) Begleiter ebenfalls in diesem Werk wiederfinden werden. Wenn auch nur flüchtig – genau so temporär aber evtl. bleibend, wie eine Erinnerung auf einer wirklichen Skateboardtour – wie oft im echten Leben.

Ich bin wirklich gespannt, wie die beiden Werke in den Räumen des Alten Dampfbades in Baden-Baden wirken werden. Hier im Atelier ist ja doch sehr die Arbeitsumgebung wiederzuerkennen. Für die Wirkung wie ich sie mir wünsche hoffe ich auf einen guten Platz – der wird bestimmt nicht einfach zu finden sein. Irgendwie ein Teil meiner ganz eigenen Heldenreise also.
Die Vernissage fand am 27. Juli 2025 um 11:00Uhr statt!


Hier noch ein kleiner Einblick in die Entstehung – meine Abenteuer dieser Heldenreise:
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